Bericht der VX ONE Klassenvereinigung Deutschland

"So! Nach vielen anstrengenden Wochen vor, und vier sensationell schönen Tagen bei den VX ONE Int. European Open 2024 am Walchensee in Süddeutschland haben wir die Boote zusammengepackt. Denn... jetzt fahren wir alle weiter nach Italien zum VX ONE Garda Gold Cup 2024 in der Univela Campione.
Auf dem Weg zum Gardasee ist etwas Zeit für eine Zusammenfassung der größten VX ONE Klassenveranstaltung Europas aller Zeiten!!! 

Ja, wir sind stolz, und dürfen es auch sein. Zusammen mit dem Segelclub Walchensee haben wir ein Event auf die Beine gestellt, das seinesgleichen sucht! Laut einem lieben, englischen Segel-Haudegen "eines der besten Segelevents, ...... nein, DAS beste Segelevent auf dem ich jemals war." Danke, Tony!

Wie wurde das gemacht? Wie sie es immer machen am Walchensee: An einem der schönsten Binnen-Segelreviere der Welt veranstalten sie in familiärer Atmosphäre bei besten Windbedingungen ein professionelles Rennen, dazu gibt es handgemachte, üppige Verpflegung zu günstigen Preisen und ein einzigartiges Rahmenprogramm.

Im Detail: 
Eine Woche vor Beginn 14 gemeldete Boote - davon vier Teams aus Großbritannien - das war schon mal ein Start, den man sich nicht besser erträumen konnte. Dann noch endlich die Besserung der Großwetterlage, ein Ende des Regens in Sicht. Jetzt konnte es los gehen.

Nachdem die teils über 2000km aus Nordengland angereisten Teams den Dienstag und Mittwoch nutzten um sich mit dem unbekannten Revier vertraut zu machen ernteten wir bereits glückliche Gesichter. Am Donnerstag starteten dann nach dem ersten üppigen SCLW-Brunch die ersten drei Rennen bei 12-15 Knoten Wind durch die bayrische Karibik. Wir teilten uns die Bahn mit 35 Int. Moth, die zeitgleich mit uns ihre German Open 2024 austrugen. Die schnellen Insekten flitzen uns nur so um die Ohren... meist bemerkt man nur ein leises surren, das an einem vorbeizischt. Wenn es sich doch mal nicht ausging mit dem Platz konnten die Foil-Piloten aber auch kräftig fluchen. Es ist nicht leicht, diesen Geschossen gerecht zu werden.
Schnell zeigte sich, viele Teams hatten Optionen auf den Sieg und vordere Platzierungen: die endgültigen Plätze 1 bis 6 teilten sich die ganzen vier Tage bunt verteilte Zieleinläufe von 1-8 Punkten, die eine oder andere DSQ und OCS waren auch dabei ????. 
Nach der Rückkehr in den Hafen wurden wir wie im SCLW üblich noch am Steg mit Hafenbroten von der Catering-Crew empfangen, das Team aus dem Rheingau hatte eine schöne Kiste Riesling mitgebracht und alle stürzten sich zur Abkühlung lachend zwischen unseren schönen Schiffen in die Fluten. 
Die Klassenvereinigungen der Moth und der VX ONE spendierten zusammen das Abendessen für die Segler und Helfer, 70 Liter Chili sin Carne sehen beeindruckend aus, aber Segler haben GROSSEN Hunger. ???? Anschließend hielten beide Klassen gemütlich am Steg und am Strand ihre Jahreshauptversammlung ab. 
Wir durften einen ganz besonderen Gast dazu begrüßen: John Clinton vom neuen Lizenzinhaber Mackay Boats Neuseeland hatte sich extra von England nochmal an den Walchensee begeben, um uns kleine KV zu besuchen und uns persönlich kennen zu lernen. Wir fühlen uns wirklich geehrt und verstehen dies als große Anerkennung unserer Arbeit. Nach einem kurzen Jahresbericht und Neuwahlen, die alle alten Amtsinhaber wieder bestätigten gab John uns einen ausführlichen Ausblick auf die geplanten Entwicklungen, und was sollen wir sagen: wir sind begeistert! Zusammen mit Ovington plant Mackay gezielte Unterstützung großer Veranstaltungen wie der Euro, unter anderem mit Charterbooten für Teams aus Übersee, es soll einen eigenen großen Messestand auf der nächsten Boot quasi nur für die VX Produktpalette geben, Lagerbestand für Ersatzteile und sogar evtl. fertige Boote innerhalb der EU und vieles Anderes. Alles wird gut. ????

Der Freitag brachte uns wieder drei schöne Rennen bei bestem Wetter und 10-14 Knoten thermischem Wind ein. Zuerst konnten es die Gäste nicht so recht glauben, dass auf dem spiegelglatten See heute gesegelt werden soll. Doch der Walchensee macht, was er immer macht - er lässt die Berge aufheizen und dann schaltet er die Windmaschine an. Innerhalb von 30 Minuten war der See voller Schaumkronen. Abgesehen vom Segeln war das Highlight des Freitags die anschließend nur für uns durchgeführte exklusive Fahrt mit der Seilbahn auf den Herzogstand und die anschließende, kleine Wanderung ins Bergrestaurant. Bei schönsten Wetter ganz für uns allein auf 1600 Meter im Biergarten zu essen, die Regattabahn von ober zu betrachten, noch einen kleinen Gipfel besteigen, den Sonnenuntergang über den Zentralalpen genießen, und erst in der Dämmerung wieder hinunter war für die Segler und ihre Familien ein einmaliges Erlebnis.

Am Samstag hatten wir leider etwas weniger Wind, aber bei 6-11 Knoten konnten immer noch ordentlich die drei angesetzten Rennen gefahren werden. Zurück an Land startete gegen 18 Uhr das berühmt große BBQ des SCLW. 8m Salatbuffet, Fleisch, Bratwürste, Grillkäse, diverse vegane Alternativen, alles im Überfluss vorhanden. Noch während des Essens wurde das Highlight des Abends vorbereitet: Caitlin Dalton mit Band erwies uns die Ehre. Caitlin und ihre Musiker*innen brachte Einigen bereits beim ersten Soundcheck eine Gänsehaut ein, mir persönlich ein paar Tränchen des Glücks. Während uns nur während des ersten Songs ca. 10 Regentropfen trafen, schüttete es nur 500m draußen auf dem See wie aus Kübeln, während wir bei heiterem Himmel den Regenbogen bewunderten. Bis spät in die laue Sommernacht lauschten alle der Musik, nahmen Nachtbäder, lachten und feierten das gelungene Event, dem auch die Regenvorhersage für Sonntag nichts mehr anhaben konnte.

Und so stellten sich alle am Sonntag morgen auf Brunch und zusammenpacken ein. Und dann - kam der Wind, und wir konnten nochmal trotz Regen eine spannende Wettfahrt segeln. Auf dem See herrschte eine geradezu mystische Stimmung, und auch das Feld wurde nochmals überraschend etwas durchgewürfelt. Nur die letzte Runde schafften wir wegen plötzlicher Flaute nicht mehr zu Ende. Doch zurück im Hafen klarte der Himmel wieder auf, und bei wieder schönstem Wetter konnten die Boote verpackt und anschließend die Siegerehrung durch geführt werden. Jono Shelley und Graham Priestley mit der GBR 180 holten sich mit 19 Punkten den Sieg vor Lester Noble und Mark Simpson auf der GBR 305 mit 22 Punkten. Mit 23 nur einen Punkt dahinter holten sich die Vorjahres-Zweiten Jörg Fleischer mit Jesper Fleischer und Ralf Höhler auf der GER 271 den 3. Platz. Doch auch im hinteren Feld gab es viele glückliche Gesichter. So nutzen einige unerfahrenere VX Piloten die Tage um ihren Erfahrungsstand innerhalb kürzester Zeit auszubauen, mit dem Boot zusammen zu wachsen und weit über ihre eigenen Erwartungen hinaus zu wachsen. So soll es sein.

Alle Beteiligten hoffen auf eine baldige Wiederholung, die nächste Euro wird jedoch voraussichtlich das Festland verlassun und auf der großen Insel stattfinden."

Iris Kamml
VX ONE Klassenvereinigung Deutschland
www.vxone.de

Bericht German Open Int. Moth

Zum 5. Mal ermittelten die schnellen Insekten in der „Bayerischen Karibik“ ihren deutschen Meister.

31 Segler aus sechs Nationen fanden den Weg zum Walchensee. Am ersten Wettfahrttag wurden vier Rennen bei mittel- bis starkem Wind gesegelt. Der Freitag lieferte nur Leichtwindbedingungen, abgerundet wurde der Tag mit einem Abendessen auf dem Berggasthof Herzogstand mit Blick auf das Regattafeld auf dem Walchensee. 

Am Samstag herrschten erneut mittel- bis leichtwindige Bedingungen. Im letzten Rennen des Tages ging der Wind auf der zweiten Kreuz aus, und nur der Schweizer und Gesamtsieger Antonin Radue foilte über die Ziellinie, während der Rest des Feldes im Low-Ride-Modus das Rennen abbrechen musste. Daher erhielt der Rest des Feldes eine Wiedergutmachung und damit die Durchschnittsplatzierung der bisherigen Wettfahrten.
In der Nacht zum Sonntag schlug das Wetter um, dennoch setzte sich ein leichter Wind durch. Die Wettfahrtleitung beschloss, ein Rennen zu starten, nachdem 6-10 Knoten gemessen wurden. Leider war der Wind aufgrund der Wetterlage zu unkonstant und schlief bereits auf der zweiten Kreuz ein, sodass am letzten Wettfahrttag kein Rennen mehr zustande kam.

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